Mein Name ist Andy Gsinn, ich bin 56 Jahre jung. 2016 war mein Leben geprägt von Ängsten und Schlafstörungen. Ich war so verzweifelt, dass ich meinem Leben ein Ende setzen wollte. Mit einer Flasche Rum und etwa 30 Schlaftabletten ging ich zum See auf ein fremdes Privatgrundstück. Ich nahm alle Schlaftabletten ein, trank den Rum aus und war bereit zu sterben.
Stefanie, eine mir unbekannte Frau, machte auf dem Nachbargrundstück Urlaub. Sie hatte am nächsten Tag ein starkes inneres Verlangen, schwimmen zu gehen. An jenem Tag regnete es in Strömen. Als sie im Wasser war, zog es sie in meine Nähe. Erst konnte sie nichts sehen, doch sie suchte weiter, bis sie mich fand. Heute bin ich so froh und dankbar, dass sie mich gefunden hat und ich noch am Leben bin.
Dass ich versuchte, mir das Leben zu nehmen, ist keine Seltenheit. In Deutschland sterben laut Statista jedes Jahr rund 10.000 Menschen durch Selbsttötung. Nur zum Vergleich: das wären 200 voll besetzte Busse.
Abgesehen von der Statistik gibt es noch unzählige Menschen die einen emotionalen Suizid durchleben. Das sind Menschen die nur noch funktionieren, denen die Lebensfreude komplett abhanden gekommen ist.
Das zeigt auch, dass Suizidprävention ein Thema ist, das mehr Aufmerksamkeit benötigt. Und deshalb möchte ich ein Buch darüber schreiben.